Teamkognitionen und kollektive Selbstwirksamkeitserwartung als Motor von Teamadaptation :Vortrag auf der 9. Fachgruppentagung Arbeits-, Organisations- und Wirtschaftspsychologie, Mainz.
9. Fachgruppentagung Arbeits-, Organisations- und Wirtschaftspsychologie, Mainz. Bd. 9. 2015. Mainz. Mainz S. 58
Titel des mehrbändigen Werkes: Fachgruppentagung Arbeits-, Organisations- und Wirtschaftspsychologie
Publikationstyp: Preprint (noch nicht publizierte Dokumente) (Konferenzbeitrag)
Sprache: Deutsch
Inhaltszusammenfassung
Ausgangslage. Studien belegen, dass Teamkognitionen (TK) als gemeinsam geteiltes Wissen von Situations- und Aufgabenmerkmalen eine wesentliche Voraussetzung für die erfolgreiche Anpassung an neue oder kritische Situationen darstellen (team adaptation). Bislang unberücksichtigt ist der Einfluss affektiv-motivationaler Variablen - insbesondere der kollektiven Selbstwirksamkeitserwartung (kSWE). Frage. Es wird überprüft, welchen Einfluss TK und kSWE auf die Reflexion bisheriger Arbeit sowie auf...Ausgangslage. Studien belegen, dass Teamkognitionen (TK) als gemeinsam geteiltes Wissen von Situations- und Aufgabenmerkmalen eine wesentliche Voraussetzung für die erfolgreiche Anpassung an neue oder kritische Situationen darstellen (team adaptation). Bislang unberücksichtigt ist der Einfluss affektiv-motivationaler Variablen - insbesondere der kollektiven Selbstwirksamkeitserwartung (kSWE). Frage. Es wird überprüft, welchen Einfluss TK und kSWE auf die Reflexion bisheriger Arbeit sowie auf zukünftiges Adaptationsverhalten haben. Design. 83 virtuelle Teams bestehend aus je drei Probanden bearbeiteten eine anspruchsvolle Problemlöseaufgabe mittels Emailkommunikation. Vor einer Pause wurde mittels eines Online Team Awareness Tools (OnTeam) das Situations- und Aufgabenwissen aller Teammitglieder gemessen und zu TK zusammengeführt. TK und kSWE wurden anschließend systematisch experimentell manipuliert. In den vier resultierenden Versuchsgruppen wurde das Teamwissen entweder rückgemeldet (TK hoch) oder nicht rückgemeldet (TK niedrig) und zusätzlich eine selbstwertstärkende oder -schwächende Rückmeldung zu den Chancen der erfolgreichen Optimierung gegeben (kSWE hoch vs. niedrig). Ergebnisse. ANOVAs zeigen systematische Effekte von bSWE sowohl bei hohem als auch bei niedrigem TK. Reflexion sowie zukünftige Adaptation (Selbst- und Fremdrating) waren in Teams mit niedriger kSWE und niedrigem TK am schwächsten im Vergleich zu Gruppen mit hoher kSWE und hohem TK. Gruppen mit niedrigem kSWE und hohem TK zeigten geringere Adaptation und Reflexion als Gruppen mit hohem kSWE und niedrigem TK. Weitere Verhaltensbeobachtungen bestätigen die Ergebnisse. Limitationen. Die experimentelle Laborstudie mit Studierenden muss im Feld repliziert werden. Implikationen und Beitrag. kSWE stellt neben Wissenskomponenten eine wichtige Wirkvariable im Adaptationsprozess dar und erweitert die Theorien der Teamadaptation um diese bisher unberücksichtigte motivationale Variable. Da beide Komponenten aktiv durch Feedbacksysteme veränderbar sind, ergeben sich zahlreiche Ansatzpunkte für die Praxis. » weiterlesen» einklappen
Klassifikation
DFG Fachgebiet:
Psychologie
DDC Sachgruppe:
Psychologie