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Framing von Ungleichheit: Wie unterschiedliche Arten der Beschreibung ökonomischer Ungleichheit Bewertungen von und Reaktionen auf Ungleichheit beeinflussen

Laufzeit: 01.09.2020 - 31.08.2022

Förderung durch: DFG

Kurzfassung


Ungleichheit kann auf verschiedene Weisen beschrieben werden. So kann z.B. beschrieben werden, dass die Reichen mehr besitzen als die Armen oder dass die Armen weniger besitzen als die Reichen. Ungleichheit kann im Sinne von Einkommen, Wohlstand, Lebensstandard sowie wie auf viele weitere Arten beschrieben werden. Wichtig ist, dass solche oft subtilen sprachlichen Unterschiede („Framings“) psychologisch relevant sind. Denn Sprache drückt nicht nur menschliche Gedanken und Gefühle aus, sie...Ungleichheit kann auf verschiedene Weisen beschrieben werden. So kann z.B. beschrieben werden, dass die Reichen mehr besitzen als die Armen oder dass die Armen weniger besitzen als die Reichen. Ungleichheit kann im Sinne von Einkommen, Wohlstand, Lebensstandard sowie wie auf viele weitere Arten beschrieben werden. Wichtig ist, dass solche oft subtilen sprachlichen Unterschiede („Framings“) psychologisch relevant sind. Denn Sprache drückt nicht nur menschliche Gedanken und Gefühle aus, sie beeinflusst diese auch und hat Auswirkungen auf unser Verhalten. In diesem Teilprojekt befassen wir uns mit dem Kern des Inequality Cycle Framework (ICF), in dem wir die Forschungsfrage verfolgen, wie ökonomische Ungleichheit psychologisch bedeutsam wird und wie Sprache individuelle und kollektive Reaktionen auf Ungleichheit beeinflusst. Wir gehen dabei insbesondere auf den Vergleichsfokus (d.h., wer wird mit wem verglichen) ein, der beeinflussen sollte, welche Aspekte einer Situation salient werden und damit weitere Reaktionen innerhalb des ICF auslöst (z.B. Legitimitätsurteile, Unterstützung politischer Maßnahmen, kollektive Handlungsabsichten), die dann wiederum auf existierende Ungleichheiten wirken. Als psychologische Prozesse, welche die Effekte des Vergleichsfokus auf diese Reaktionen erklären könnten, untersuchen wir primär emotionale Reaktionen auf Ungleichheit sowie Ursachenzuschreibungen (also Attributionsprozesse). In zwei Arbeitspaketen nutzen wir sowohl kontrollierte Experimente als auch Inhaltsanalysen realweltlichen (öffentlichen) Diskurses, um unsere Hypothesen zu testen. In Arbeitspaket 1 testen wir, ob emotionale Reaktionen und Attributionsprozesse Effekte des Vergleichsfokus auf Legitimitätsurteile erklären, und ob diese Legitimitätsurteile wiederum kollektive Handlungsabsichten und die Unterstützung politischer Umverteilungsmaßnahmen vorhersagen. In Arbeitspaket 2 gehen wir über diesen experimentellen Ansatz hinaus und untersuchen, inwiefern unterschiedliche Framings in realweltlichen Diskursen über Ungleichheit genutzt werden und wie diese mit den zuvor ausgeführten zentralen Variablen zusammenhängen. Dazu analysieren wir Daten der repräsentativen FG Umfrage, Daten einer Interviewstudie (zusammen mit dem Projekt Asbrock & Becker) sowie in sozialen (Twitter) und klassischen (Zeitungen/Magazine) Medien. Arbeitspaket 2 erlaubt es uns damit, unsere Hypothesen in einem ökologisch validen Methodenspektrum zu testen und natürlich auftretende Sprache in diversen sozialen Kontexten zu betrachten. » weiterlesen» einklappen

Projektteam


Beteiligte Einrichtungen