Antagonistische Persönlichkeitsmuster und kooperatives Verhalten: Ein Mehrkomponenten-Ansatz
Laufzeit: ab 01.12.2015
Förderkennzeichen: HI 1600/6-1
Förderung durch: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
Projektmittel (€): 201.200
Kurzfassung
Obwohl Varianz in basalen Persönlichkeitseigenschaften auf Populationsebene durchaus adaptiv ist, können extreme Eigenschaftsausprägungen individuell maladaptiv werden, sodass u. a. Probleme in sozialen Interaktionen entstehen können. In Abhängigkeit der spezifischen Probleme können verschiedene Muster maladaptiver Persönlichkeitseigenschaften differenziert werden, von denen sich einige durch ausgeprägten Antagonismus bzw. eine niedrige Ausprägung in der Persönlichkeitseigenschaft...Obwohl Varianz in basalen Persönlichkeitseigenschaften auf Populationsebene durchaus adaptiv ist, können extreme Eigenschaftsausprägungen individuell maladaptiv werden, sodass u. a. Probleme in sozialen Interaktionen entstehen können. In Abhängigkeit der spezifischen Probleme können verschiedene Muster maladaptiver Persönlichkeitseigenschaften differenziert werden, von denen sich einige durch ausgeprägten Antagonismus bzw. eine niedrige Ausprägung in der Persönlichkeitseigenschaft Verträglichkeit auszeichnen. Diese „antagonistischen Persönlichkeitsmuster“ (APM) können entsprechend verschiedener Persönlichkeitsakzentuierungen bzw. -störungen bezeichnet werden (antisozial, Borderline, narzisstisch, und paranoid). Obwohl ausgeprägter Antagonismus bzw. verminderte Kooperationsbereitschaft den gemeinsamen Nenner der APM bilden, ist nur wenig über die genaue Form und die Nuancen von Non-Kooperation und deren zugrundeliegende Faktoren im Sinne spezifischer (maladaptiver) Persönlichkeitseigenschaften bekannt. Zu diesem Zweck stellt das hier dargestellte Projekt einen detaillierten Ansatz vor, der zwischen verschiedenen Komponenten kooperativen Verhaltens trennt (Nicht-Ausbeutung, Nicht-Vergeltung, strategische Überlegungen und Vertrauen) und diese anhand von (basalen) Persönlichkeitsmodellen mit den APM in Verbindung bringt. Dieser Mehrkomponenten-Ansatz liefert genaue Hypothesen darüber, welches APM mit einer hohen bzw. niedrigen Kooperationsbereitschaft in welchen spezifischen Aspekten kooperativen Verhaltens einhergeht und warum dies der Fall sein sollte, d.h. welche Persönlichkeitseigenschaften dem zugrunde liegen. Die Hypothesen, die aus der vielfältigen (und mitunter vollkommen isolierten) Literatur zu Persönlichkeitseigenschaften, Kooperation und Persönlichkeitsakzentuierungen/-störungen hergeleitet sind, werden anhand verschiedener verhaltensökonomischer Paradigmen getestet, von denen jedes eine Komponente kooperativen Verhaltens erfasst. Insgesamt hat das Projekt zum Ziel, ein tiefgreifendes Verständnis der Nuancen von (Non-)Kooperation in den APM – sowie den ihnen zugrundeliegenden basalen Persönlichkeitseigenschaften –bereitzustellen.» weiterlesen» einklappen