Kurzfassung

Die Förder- und Injektionsmaßnahmen, die bei der Gewinnung von Wasser und Erdöl, als auch bei Geothermalen Projekten durchgeführt werden, scheitern häufig aufgrund von Wechselwirkungen zwischen dem Fluid und den Festphasen. Diese Interaktionen können auf hydromechanische Prozesse und/oder Veränderungen der physiko-chemischen Bedingungen wie Eh-Wert, pH-Wert, Temperatur oder Ionenstärke zurückgeführt werden. Folgen können eine Permeabilitätserniedrigung des Lagerstättengesteins oder auch eine...Die Förder- und Injektionsmaßnahmen, die bei der Gewinnung von Wasser und Erdöl, als auch bei Geothermalen Projekten durchgeführt werden, scheitern häufig aufgrund von Wechselwirkungen zwischen dem Fluid und den Festphasen. Diese Interaktionen können auf hydromechanische Prozesse und/oder Veränderungen der physiko-chemischen Bedingungen wie Eh-Wert, pH-Wert, Temperatur oder Ionenstärke zurückgeführt werden. Folgen können eine Permeabilitätserniedrigung des Lagerstättengesteins oder auch eine Beschädigung der Technischen Ausstattung sein. Durch mechanische Wechselwirkungen werden unter Umständen Feinstpartikel mobilisiert und bis zu ihrer neuen Ablagerung in den Porenräumen transportiert. Die Art der Anlagerung kann einen plötzlichen Permeabilitätsverlust verursachen, um so stärker, je näher am Bohrloch dies erfolgt. Die selben Probleme treten bei der Filtration von im Fluid suspendierten Partikel auf. Die chemischen Wechselwirkungen sind komplizierter, da die Fluide verschiedenen physiko-chemischen Bedingungen unterliegen. Diese sind ihrerseits von den verschiedenen Mineralphasen des Lagerstättengesteins, den Mischungsverhältnissen der Fluide und der mikrobiologischen Umgebung abhängig. Um diese Probleme zu bewältigen, wurde ein Expertensystem zur Vorhersage der Gefährdungspotentiale in den erwähnten Prozessen entwickelt. Das Expertensystem FROCKI (Fluid-Rock-Interaction) wurde als Prototyp in Lisp/Babylon objektorientiert programmiert und in Turbo-Pascal umgeschrieben. Die Wissensbasis des Expertensystems enthält Regeln und Fakten, die mechanischen und chemischen Interaktionen des Fluid-Gestein-Grenzbereichs berechnen. Das regel-basierte System berücksichtigt Expertenwissen der physikalischen, hydraulischen und hydrochemischen Prozesse. Berechnete Ergebnisse werden in Form von Diagrammen oder Listen dargestellt und/oder können als Datensätze gespeichert oder exportiert werden. Eine Datenbank steht zur Datenergänzung und Archivierung zur Verfügung.» weiterlesen» einklappen