Kurzfassung

Intermediärfilamente (IF) sind Komponenten des Cytoskeletts und insbesondere bei Wirbeltieren in zahlreichen Varianten vertreten, die sich mit monoklonalen Antikörpern einzeln ansprechen und charakterisieren lassen. Am bekanntesten sind die Keratine. Unterschiedliche Zell- bzw. Gewebetypen haben unterschiedliche Muster an IF-Proteinen, wodurch die Mitglieder dieser Proteinfamilie sich hervorragend als molekulare Zelltyp- und Entwicklungsmarker eignen. Entsprechend groß ist ihre Bedeutung in...Intermediärfilamente (IF) sind Komponenten des Cytoskeletts und insbesondere bei Wirbeltieren in zahlreichen Varianten vertreten, die sich mit monoklonalen Antikörpern einzeln ansprechen und charakterisieren lassen. Am bekanntesten sind die Keratine. Unterschiedliche Zell- bzw. Gewebetypen haben unterschiedliche Muster an IF-Proteinen, wodurch die Mitglieder dieser Proteinfamilie sich hervorragend als molekulare Zelltyp- und Entwicklungsmarker eignen. Entsprechend groß ist ihre Bedeutung in der modernen Tumordiagnostik. Nun stammen die bisherigen Daten über IF-Proteine ganz überwiegend von Säugetieren und einigen Vögeln und Amphibien, während über die große und ökologisch enorm diverse Klasse der Fische diesbezüglich vergleichsweise wenig bekannt ist. Unsere Arbeitsgruppe untersucht die Diversität der IF-Proteine bei Fischen (vor allem bei Regenbogenforelle, Karpfen, Zebrabärbling, Katzenhai und Flußneunauge) mit dem Ziel, die Evolution der Expressionsmuster dieser Proteine und die Wurzel ihrer Heterogenität bei den Wirbeltieren zu erhellen. Die dabei verwendeten Methoden sind biochemisch-analytisch, Immunfluoreszenzmikroskopie, Hybridomatechnologie sowie cDNA-Sequenzierung. IF-Proteine stehen in direktem Kontakt mit den Desmosomen, deren molekulare Zusammensetzung derzeit von verschiedenen Arbeitsgruppen bei Säugern intensiv erforscht wird. Ein soeben von uns begonnenes Teilprojekt befaßt sich mit den Desmosomenproteinen der Fische. Eines unserer Ziele ist, das System der IF-Proteine bzw. der Desmosomenproteine als molekulare Zelltypmarker in der Fisch-Embryologie und Fisch-Pathologie nutzbar zu machen.» weiterlesen» einklappen