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Patients, The Public and Medicine in West Germany

Laufzeit: 01.01.2009 - 31.12.2014

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Kurzfassung


Das Projekt befasst sich mit dem Prozess der gesellschaftlichen Verankerung der naturwissenschaftlichen Medizin in Westdeutschland zwischen 1945 und 1970. Dieser Prozess wird auf drei wichtigen Ebenen untersucht. Erstens geht es um die Präsentation und Diskussion der Medizin in der medialen Öffentlichkeit; zweitens um die Präsentation der Medizin gegenüber den Patienten und drittens um die Auseinandersetzung der Medizin mit Institutionen der neuen Demokratie im Rahmen der Patientenbehandlung....Das Projekt befasst sich mit dem Prozess der gesellschaftlichen Verankerung der naturwissenschaftlichen Medizin in Westdeutschland zwischen 1945 und 1970. Dieser Prozess wird auf drei wichtigen Ebenen untersucht. Erstens geht es um die Präsentation und Diskussion der Medizin in der medialen Öffentlichkeit; zweitens um die Präsentation der Medizin gegenüber den Patienten und drittens um die Auseinandersetzung der Medizin mit Institutionen der neuen Demokratie im Rahmen der Patientenbehandlung. Ausgangspunkt des Vorhabens ist der Befund, dass die Medizin der NS-Zeit und die öffentlichen Entnazifizierungsverfahren auch in den Augen der Fachvertreter eine Neupositionierung in der westdeutschen Gesellschaft erforderlich machten. Diese schien ohne eine Mitbestimmung und Mitwirkung der Bevölkerung nicht möglich.
Das Projekt untersucht die genannten Aushandlungsprozesse anhand von drei Fallstudien. In einem ersten Teilprojekt soll die Präsentation der Medizin in den Journalen „Der Spiegel“ und „Der Stern“ und damit die öffentliche Diskussion medizinischer Themen in zwei der wichtigsten Nachkriegsprintmedien untersucht werden. Vor diesem Hintergrund wird in einem zweiten Teilprojekt das Arzt-Patient-Verhältnis und die Aushandlung von medizinischen Maßnahmen am Beispiel des  „Deutschen Diabetikerbundes“ als einer der ersten Patientenselbsthilfegruppen untersucht. Das Erscheinungsbild der Medizin in den Medien kann so mit der Diskussion medizinischer Maßnahmen zwischen Ärzten und den Trägern einer wichtigen „Gesellschaftskrankheit“ korreliert werden, bei der eine Zusammenarbeit von Patienten und Ärzten für die Bewältigung der Krankheit dringend notwendig war und auch nach wie vor ist. Im dritten Teilprojekt schließlich geht es um den Umgang der Ärzte mit demokratischen Spielregeln in der Patientenbehandlung und der Bewältigung undemokratischer Traditionsstränge, wenn der Umgang der Ärzte mit den Soldaten als Patienten bei der Bundeswehr untersucht wird. 
Mittels der Untersuchung der medialen Präsentation der Medizin, der Diskussion mit einem repräsentativen Patientenkollektiv und der Auseinandersetzung mit demokratischen Spielregeln lässt sich so ein abgerundetes Bild der Problemlage bei der Etablierung der Medizin in Westdeutschland gewinnen. Dieses kulturhistorische Projekt behandelt damit auch ein Desiderat der Forschung und leistet seinen Beitrag zu einer Standortbestimmung der heutigen Medizin vor dem Hintergrund rezenter Debatten über die Ausrichtung der Gesundheitsversorgung in Deutschland.
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Beteiligte Einrichtungen