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Die pharmakologische Manipulation des menschlichen Reward-Systems: PET-Studien mit [18F] Fluorodesoxyglukose

Laufzeit: 01.01.2004 - 31.12.2006

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Kurzfassung


Ein interdisziplinären Projekt zwischen der Psychiatrischen (Dr. Fehr) und der Nuklearmedizinischen Klinik (Hr. Buchholz, Dr. Landvogt, Prof. Schreckenberger, Prof. Bartenstein) sowie dem Institut für Kernchemie (Prof. Rösch) der Universität Mainz und der Psychiatrischen Klinik der Universität Aachen (Prof. Gründer).

Das mesolimbische Belohnungssystem spielt für die Vermittlung der abhängigkeitserzeugenden Wirkung von Alkohol eine wesentliche Rolle. Bildgebende Untersuchungen an Primaten und...
Ein interdisziplinären Projekt zwischen der Psychiatrischen (Dr. Fehr) und der Nuklearmedizinischen Klinik (Hr. Buchholz, Dr. Landvogt, Prof. Schreckenberger, Prof. Bartenstein) sowie dem Institut für Kernchemie (Prof. Rösch) der Universität Mainz und der Psychiatrischen Klinik der Universität Aachen (Prof. Gründer).

Das mesolimbische Belohnungssystem spielt für die Vermittlung der abhängigkeitserzeugenden Wirkung von Alkohol eine wesentliche Rolle. Bildgebende Untersuchungen an Primaten und Menschen legen nahe, dass Medikamente wie der irreversible Gamma-Amino-Buttersäure (GABA) Transaminase Inhibitor Vigabatrin, welcher die Wirkung des körpereigenen Neurotransmitters GABA verstärkt, eine Kokain-induzierte Aktivierung des mesolimbischen Rewardsystems blockieren können. Ein breiter klinischer Einsatz von Vigabatrin erscheint jedoch aufgrund des Auftretens irreversibler Gesichtsfelddefekte nicht möglich, so dass die Untersuchung von besser verträglichen Substanzen mit einem ähnlichen GABA-ergen Wirkprofil sinnvoll erscheint. Deshalb wurden in der Untersuchung die das Belohnungssystem beeinflussenden Eigenschaften des selektiven GABA Transporter 1 (GAT-1) Inhibitors Tiagabin untersucht.
Dabei wurde die neuronale Aktivierung nach einer i.v. Infusion von 40 g Alkohol in einer Gruppe von 20 gesunden freiwilligen Probanden jeweils nach einwöchiger Behandlung mit Tiagabin (15 mg/Tag) oder Placebo mit Hilfe einer [18F]-Fluoro-Desoxyglucose (FDG) Positronen Emissions Tomographie (PET) untersucht.
Die subchronische Gabe von Tiagabin konnte die Alkohol-induzierte Aktivierung des mesolimbischen Belohnungssystems nicht verhindern, sondern verstärkte den Alkohol-induzierten Hypometabolismus in Teilen des visuellen Systems und des Cerebellums. Tiagabin alleine verringerte den neuronalen Metabolismus im temporalen Cortex, welcher eine hohe Dichte an GABA-ergen Neuronen aufweist.
Unsere experimentelle Alkoholinfusion- [18F] - FDG-PET Studie ergab keinen Hinweis auf eine relevante Beeinflussbarkeit des mesolimbischen Belohnungssystems durch Gabe des reversiblen GAT-1 Transporterinhibitors Tiagabin. Der negative Befund lässt sich möglicherweise mit einer zu geringen Dosis von Tiagabin, eines zu schmalen Wirkprofils der eingesetzten Substanz, sowie der Untersuchung gesunder Probanden erklären. Weitere Untersuchungen mit anderen Substanzen wie z.B. den µ-Opiatrezeptorantagonisten Naltrexon oder auch den GABA-B Rezeptoragonisten Baclofen könnten weitere entscheidende Hinweise bezüglich einer in vivo Interaktion zwischen GABA-ergen und dopaminergen Neuronen im mesolimbischen Rewardsystem als auch bezüglich aussichtsreicher pharmakologischer Interventionsstrategien in der Rückfallprophylaxe der Alkoholabhängigkeit geben.
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Veröffentlichungen


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