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Nachweis von sog. „ultrastrukturellen“ zerebralen Marklager-Läsionen mittels Diffusion Tensor Imaging bei unauffälligem Routine-MR-Scan

Laufzeit: 01.01.2004 - 31.12.2009

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Kurzfassung


In dieser Studie sollte die Hypothese geprüft werden, ob sich mit Diffusion Tensor Imaging auch in solchen Bereichen des Hirnes Schädigungen nachweisen lassen, die im Routine-Kernspintomogramm unauffällig erscheinen. Eingeschlossen wurden zwei Patientengruppen, zum Einen jetzt gesunde Erwachsene, die als Kinder an Leukämie erkrankt und die Erkrankung ohne sichtbare Folgen überstanden hatten, und zum Anderen Kinder mit Neurofibromatose Typ 1, bei denen als direkte Marklagerläsionen bislang nur...In dieser Studie sollte die Hypothese geprüft werden, ob sich mit Diffusion Tensor Imaging auch in solchen Bereichen des Hirnes Schädigungen nachweisen lassen, die im Routine-Kernspintomogramm unauffällig erscheinen. Eingeschlossen wurden zwei Patientengruppen, zum Einen jetzt gesunde Erwachsene, die als Kinder an Leukämie erkrankt und die Erkrankung ohne sichtbare Folgen überstanden hatten, und zum Anderen Kinder mit Neurofibromatose Typ 1, bei denen als direkte Marklagerläsionen bislang nur fleckförmige Veränderungen nachgewiesen werden konnten. Die Ergebnisse wurden jeweils mit altersentsprechenden Kontrollen verglichen.
Die erste Gruppe der ehemaligen Leukämie-Patienten bestand aus 16 Erwachsenen, die vor 16 – 28 Jahren (damals im Alter von 2 bis 16 Jahren) wegen ALL mit Ganzkopf-Bestrahlung (18 – 24 Gy) und COALL Chemotherapie (Ethoprussid, Methotrexat, Vincristin and Asparaginase) behandelt worden waren. Bei ihnen wurden MR-Untersuchungen einschließlich 1H-Spektroskopie, Diffusion Tensor Imaging (DTI) und Volumetrie des gesamten Hirns und der Hippocampi durchgeführt. In der Spektroskopie zeigten sich signifikant (p<0.02) erniedrigte Verhältnisse von Cholin and N-Azetyl-Aspartat zu Creatin. Von den DTI-Parametern waren die FA-Werte signifikant (p£0.007) erniedrigt, und zwar in beiden Hemisphären, vor allem in den Temporallappen (Marklager und Hippocampi), und in beiden Thalami, aber ohne signifikante Volumenreduktion. Eine signifikante Erhöhung der MD-Werte fand sich dagegen nur im temporalen Marklager (p<0.05). Diese Befunde wurden von uns als Anzeichen für ausgedehnte ultrastrukturelle Veränderungen interpretiert.
Mit der Rekrutierung und kernspintomographischen Untersuchung der Patienten mit Neurofibromatose wurde Ende 2005 begonnen. Eingeschlossen wurden 23 Patienten zwischen 8 und 35 Jahren und eine gleichgroße Zahl altersentsprechender Kontrollen. Die vorläufige, noch auf sog. „Regions of Interest (ROIs)“ basierende Auswertung ergab eine Steigerung der Diffusivität und eine Verminderung der Anisotropie in beiden Thalami. Allerdings befindet sich dort auch die Mehrzahl der bislang als Hamartome (Entwicklungsstörungen) angesehenen fokalen Marklagerläsionen, bei denen sehr starke Veränderungen der o. a. DTI-Parameter auftreten. Man muss daher wohl eine im Routine-Scan nicht fassbare, ultrastrukturelle Marklagerläsionen in der Nachbarschaft dieser Hamartome annehmen, die bislang nicht beschrieben wurde. Das übrige Marklager erscheint dagegen keine derartigen Veränderungen aufzuweisen. Die Studie wird mit Untersuchung des Großhirn-Marklagers nach einer Radiatio und Chemotherapie wegen Kleinhirn-Tumoren in der Kindheit fortgesetzt.
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