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Epigenetische Risiken von assistierten Reproduktionstechniken

Laufzeit: 01.01.2006 - 31.12.2009

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Kurzfassung


Assistierte Reproduktionstechniken (ART), die hormonelle Stimulation (Superovulation), Manipulation von Ei- und Samenzelle, Embryokultur und Embryotransfer in den Uterus beinhalten, greifen in äußerst sensitive Phasen der Entwicklung ein, in denen das Genom reprogrammiert wird und besonders anfällig für epigenetische Störungen ist. Trotz der weitverbreiteten Anwendung von in vitro Fertilisation (IVF) und intracytoplasmatischer Spermieninjektion (ICSI) zur Therapie der Infertilität (1-3% der...Assistierte Reproduktionstechniken (ART), die hormonelle Stimulation (Superovulation), Manipulation von Ei- und Samenzelle, Embryokultur und Embryotransfer in den Uterus beinhalten, greifen in äußerst sensitive Phasen der Entwicklung ein, in denen das Genom reprogrammiert wird und besonders anfällig für epigenetische Störungen ist. Trotz der weitverbreiteten Anwendung von in vitro Fertilisation (IVF) und intracytoplasmatischer Spermieninjektion (ICSI) zur Therapie der Infertilität (1-3% der heute geborenen Kinder sind das Resultat von ART), ist über die Zusammenhänge von ART und Entwicklungsstörungen nur wenig bekannt. IVF/ICSI-Kinder haben ein leicht (Faktor 1,3-1,4) erhöhtes Risiko für angeborene Fehlbildungen, die Inzidenz von niedrigem und sehr niedrigem Geburtsgewicht ist signifikant (Faktor 2,6) erhöht. Die Prävalenz von einigen seltenen Imprintingkrankheiten, wie z.B. Beckwith-Wiedmann-Syndrom (BWS) und Angelman-Syndrom (AS), ist nach ART stark (3-9fach) erhöht, wobei das absolute Risiko für ein IVF/ICSI-Kind mit BWS oder AS aber gering bleibt (etwa 1 in 5.000). Es ist bisher unklar, ob ungünstige elterliche Faktoren, die mit deren Infertilität assoziiert sind, oder die assistierten Reproduktionstechniken selbst die Ursache(n) für diese Störungen sind. Im Tierexperiment konnten Effekte der Superovulation und Embryokultur sowohl auf die Genommethylierung im frühen Embryo als auch auf die Methylierung und Expression von geprägten Genen nachgewiesen werden.
Um zu zeigen, inwieweit ART-induzierte Reprogrammierungsstörungen (Epimutationen) für Schwangerschaftverlust und abnormale Phänotypen verantwortlich sind, führen wir systematische Analysen der Methylierungs- und Aktivitätsmuster von geprägten Genen in Abortmaterial und in neugeborenen Kindern durch. In einer Studie werden Fehlgeburten (im ersten und zweiten Trimester) nach IVF/ICSI mit Fehlgeburten nach normaler Konzeption verglichen. In einer zweiten Studie untersuchen wir Plazenta und Nabelschnurblut von IVF/ICSI-Kindern und von normal gezeugten Kindern. Besonders interessant sind dabei IVF/ICSI Kinder, die ein erhöhtes/erniedrigtes Geburtsgewicht oder Plazentagewicht aufweisen. Die Ergebnisse werden zeigen, ob und inwieweit ART das epigenetische Risiko für Entwicklungsstörungen steigert.
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Veröffentlichungen




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