Die Gelbbauchunke im Schutzgebiet Binsfeldhammer im Raum Aachen (NRW): Gewässernutzung, Populationsgröße, demographische und morphologische Parameter
Zeitschrift für Feldherpetologie. Bd. 27. H. 1. Bielefeld: Laurenti 2020 S. 51 - 67
Erscheinungsjahr: 2020
Publikationstyp: Zeitschriftenaufsatz
Sprache: Deutsch
Inhaltszusammenfassung
Wir untersuchten im Jahr 2017 die Akzeptanz verschiedener Kleingewässer, die Populationsgröße, die Demographie, die Morphologie sowie den Ernährungszustand einer Population von Bombina variegata im Schutzgebiet Binsfeldhammer im Raum Aachen (NRW). Die Gelbbauchunken nutzten Gewässer auf drei verschiedenen Sohlen des ehemaligen Steinbruchs. Von vier verschiedenen Gewässertypen (Polyethylen- und Betonbecken, Folienteiche sowie im Gebiet natürlich entstehende Temporärgewässer) wurden im Jahr 201...Wir untersuchten im Jahr 2017 die Akzeptanz verschiedener Kleingewässer, die Populationsgröße, die Demographie, die Morphologie sowie den Ernährungszustand einer Population von Bombina variegata im Schutzgebiet Binsfeldhammer im Raum Aachen (NRW). Die Gelbbauchunken nutzten Gewässer auf drei verschiedenen Sohlen des ehemaligen Steinbruchs. Von vier verschiedenen Gewässertypen (Polyethylen- und Betonbecken, Folienteiche sowie im Gebiet natürlich entstehende Temporärgewässer) wurden im Jahr 2017 nur Polyethylen- und Betonbecken zur Reproduktion angenommen, die übrigen nur zum Aufenthalt. Dies liegt vermutlich daran, dass in diesen Gewässertypen (im Gegensatz zu den Folienteichen) durch relativ einfache, regelmäßige Pflege (Entnahme des Wassers und Säuberung im Winter) die Prädatoren- und Vegetationsdichten niedrig gehalten werden. Die einzigen natürlichen Gewässer (Pfützen) im Gebiet trockneten in dem heißen Sommer 2017 alle zu schnell aus, um eine Reproduktion zu ermöglichen. Die geschätzte Populationsgröße adulter Tiere unterschied sich nur minimal von den fotografisch identifizierten Adulti (81 identifiziert, 84 geschätzt). Das Geschlechterverhältnis der Population war beinahe ausgeglichen und in allen drei Sohlen fand Reproduktion statt. Der bei der Gelbbauchunke zu präferierende Residuen-Index erbrachte keine signifikanten Unterschiede bezüglich des Ernährungszustands der Tiere der verschiedenen Sohlen, weshalb davon auszugehen ist, dass die Habitatqualität der Sohlen vergleichbar war. Die Ergebnisse legen nahe, dass bei der Anlage von Laichgewässern für die Gelbbauchunke die gut zu reinigenden Polyethylen- und Betonbecken gegenüber Folienteichen zu bevorzugen sind. Da zukünftig vermutlich häufiger mit heißen und trockenen Sommer gerechnet werden muss, sollten teils tiefere Becken oder ein Wassermanagement bestehender Gewässer eingeplant werden. » weiterlesen» einklappen
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Klassifikation
DDC Sachgruppe:
Biowissenschaften, Biologie