Welche Erwartungen sagen postoperative Depressivität und Ängstlichkeit bei herzchirurgischen Patienten am stärksten vorher?
Zeitschrift für Klinische Psychologie und Psychotherapie. Bd. 45. H. 2. Hogrefe Publishing Group 2016 S. 93 - 108
Erscheinungsjahr: 2016
ISBN/ISSN: 1616-3443
Publikationstyp: Zeitschriftenaufsatz
Sprache: Deutsch
Doi/URN: 10.1026/1616-3443/a000358
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Inhaltszusammenfassung
Depressivität und Ängstlichkeit beeinträchtigen den Behandlungserfolg von herzchirurgischen Patienten. Fragestellung: Untersucht wurde, ob und wie präoperative Patientenerwartungen mit postoperativer Depressivität und Ängstlichkeit zusammenhängen und welche präoperativen Erwartungen hierbei den höchsten prädiktiven Wert haben. Methoden: 124 aortocoronare Bypass-Patienten bearbeiteten eine Woche vor der Operation einen Fragebogen, der verschiedene Aspekte von Erwartungen mischt (Positive Healt...Depressivität und Ängstlichkeit beeinträchtigen den Behandlungserfolg von herzchirurgischen Patienten. Fragestellung: Untersucht wurde, ob und wie präoperative Patientenerwartungen mit postoperativer Depressivität und Ängstlichkeit zusammenhängen und welche präoperativen Erwartungen hierbei den höchsten prädiktiven Wert haben. Methoden: 124 aortocoronare Bypass-Patienten bearbeiteten eine Woche vor der Operation einen Fragebogen, der verschiedene Aspekte von Erwartungen mischt (Positive Health Expectation Questionnaire; PHES) und einen Fragebogen, der einzelne Erwartungsaspekte getrennt erfasst (Expected Illness Perception Questionnaire, IPQ-E) und eine Woche vor sowie eine Woche nach der Operation Fragen zu ihrer Depressivität und Ängstlichkeit (Hospital Anxiety and Depression Scale (HADS)). Ergebnisse: Postoperative Depressivität wird durch präoperative Erwartungen vorhergesagt (R2 = 0.32, F = 3.13, p = .02). Der einzig signifikante Prädiktor hierbei sind positive Gesundheitserwartungen gemessen mit dem PHES. Auch postoperative Ängstlichkeit wird durch präoperative Erwartungen vorhergesagt (R2 = 0.27, F = 2.55, p < .05). Bei der Vorhersage postoperativer Ängstlichkeit haben erwartete Konsequenzen gemessen mit dem IPQ-E den stärksten prädiktiven Wert. Schlussfolgerungen: Die Studie belegt die Relevanz von präoperativen Erwartungen bei herzchirurgischen Patienten. Interventionen, die auf die Verringerung von Depressivität herzchirurgischer Patienten abzielen, sollten den Fokus auf verschiedene Aspekte von Erwartungen legen. Bei der Verringerung postoperativer Ängstlichkeit könnten hingegen einzeln erfasste Erwartungsaspekte von Bedeutung sein.» weiterlesen» einklappen
Autoren
Klassifikation
DFG Fachgebiet:
Psychologie
DDC Sachgruppe:
Psychologie
Verknüpfte Personen
- Tobias Kube
- Mitarbeiter/in
(Biopsychologie, Klinische Psychologie und Psychotherapie)