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Die symptomatische Funktion des Substanzgebrauchs der Care Leaver : fachliche Konsequenzen

Rausch : Wiener Zeitschrift für Suchttherapie. Bd. 10. H. 4. 2021 S. 43 - 54

Erscheinungsjahr: 2021

ISBN/ISSN: 2190-443X

Publikationstyp: Zeitschriftenaufsatz (Forschungsbericht)

Sprache: Deutsch

GeprüftBibliothek

Inhaltszusammenfassung


Auffällig ist insbesondere die Anzahl Jugendlicher in der Wohnungslosenhilfe, auch als „Care Leaver“ bezeichnet, die nach der Entlassung aus der stationären Jugendhilfe in diesem Hilfesystem landen. Qualitative Analysen belegen eine hohe Vulnerabilität dieser Gruppe, die u. a. vielfältige Störungsbilder zur Folge hat. Besonders die symptomatische Funktion des Substanzgebrauchs ist bei diesen „Care Leavern“ statistisch auffällig. Neben traumatischen Erfahrungen im Elternhaus und negativen Erfa...Auffällig ist insbesondere die Anzahl Jugendlicher in der Wohnungslosenhilfe, auch als „Care Leaver“ bezeichnet, die nach der Entlassung aus der stationären Jugendhilfe in diesem Hilfesystem landen. Qualitative Analysen belegen eine hohe Vulnerabilität dieser Gruppe, die u. a. vielfältige Störungsbilder zur Folge hat. Besonders die symptomatische Funktion des Substanzgebrauchs ist bei diesen „Care Leavern“ statistisch auffällig. Neben traumatischen Erfahrungen im Elternhaus und negativen Erfahrungen im Zusammenhang mit Schulbesuch ist die Biografie der Betroffenen auch durch zumeist vielfältige Betreuungsabbrüche im Rahmen von stationären Jugendhilfemaßnahmen geprägt. Viele dieser jungen Menschen weisen zudem verfestigte Bindungsstörungen, unbewältigte Entwicklungsaufgaben und unterschiedliche psychische Krankheitsbilder auf und sind von BtMG-Delinquenz-Belastungen, Überschuldung sowie fehlender psychosozialer Unterstützung betroffen. Die aktuelle Lebenssituation dieser Zielgruppe ist als sehr prekär zu beschreiben und die bisherigen Hilfeangebote der Jugendhilfe waren definitiv nicht zielführend. Um zukünftig eine nachhaltige stationäre Jugendhilfe zu ermöglichen, ist es fachlich geboten, valide Erhebungsinstrumente zur Früherkennung von Störungsbildern einzusetzen und verstärkt Konzepte der Ressourcenaktivierung und Resilienzförderung auf Basis der Salutogenese anzubieten. Des weiteren gilt es, mit Hilfe eines Fachkräfte-Assessments einen verbindlichen Gesamt-Hilfeplan gemäß Case Management zu erstellen und eine professionelle Begleitung der Betroffenen für spezifische weiterführende Hilfen und Behandlungen zu gewährleisten. Zudem sind die Ansätze des neuen Kinder- und Jugendstärkungsgesetzes (KJSG) in der kommunalen Umsetzung weiter fachlich zu differenzieren und eine verbindliche Kooperation und Vernetzung von Jugend- und Suchthilfe zu gewährleisten.» weiterlesen» einklappen

  • Jugendhilfe
  • Care Leaver
  • Wohnungslosigkeit
  • Suchtverhalten
  • Vulnerabilität
  • Salutogenese
  • Resilienzförderung
  • Case Management

Autoren


Holbach , Dirk (Autor)
Leißling, Corinna (Autor)

Klassifikation


DFG Fachgebiet:
Sozialwissenschaften

DDC Sachgruppe:
Soziale Probleme, Sozialarbeit

Verknüpfte Personen


Beteiligte Einrichtungen