Judenverfolgung in Triest während Faschismus und Nationalsozialismus 1922-1945
1. Auflage. Aufl. Berlin: Metropol 2014 500 S. (Antisemitismus in Europa 1879-1945)
Erscheinungsjahr: 2014
Publikationstyp: Buch (Dissertation)
Sprache: Deutsch
Inhaltszusammenfassung
Es handelt sich bei der Publikation um eine Studie, die auf einer breiten, in Deutschland kaum wahrgenommenen italienischen Forschung basiert und sich auf zahlreiche unbekannte Akten aus Archiven in Italien, Deutschland und Kroatien stützt. Die Arbeit folgte dem neueren Forschungstrend, der den autochthonen italienischen Antisemi-tismus und „die eigenständigen Beiträge“ der Italiener zur Shoah herausarbeitet, die Faschis-ten also nicht mehr allein als Ausführer nationalsozialistischer Vor...Es handelt sich bei der Publikation um eine Studie, die auf einer breiten, in Deutschland kaum wahrgenommenen italienischen Forschung basiert und sich auf zahlreiche unbekannte Akten aus Archiven in Italien, Deutschland und Kroatien stützt. Die Arbeit folgte dem neueren Forschungstrend, der den autochthonen italienischen Antisemi-tismus und „die eigenständigen Beiträge“ der Italiener zur Shoah herausarbeitet, die Faschis-ten also nicht mehr allein als Ausführer nationalsozialistischer Vorgaben ansieht. Inhaltlich liegt der Fokus auf der Judenverfolgung in Triest, wobei einleitend auch Habsbur-gerzeit, Irredentismus und Entstehung des lokalen Faschismus berücksichtigt werden. Die Rolle prominenter jüdischer Triestiner, etwa des faschistischen Bürgermeisters Enrico Paolo Salem, wird im Sinne eines dezentralen Ansatzes in direkte Verbindung mit Entscheidungs-prozessen in Rom gesetzt, die zum Erlass der antisemitischen „Rassengesetze“ von 1938 führ-ten. In dieser Konstellation war Triest der Ort, wo sich antisemitische Maßnahmen als erste ankündigten und unter besonderer Aufsicht umgesetzt wurden. Auf die Analyse des Staatsantisemitismus vor Ort folgt die Phase der deutschen Besatzungs-zeit von 1943-45. Als Hauptstadt der „Operationszone Adriatisches Küstenland“ nahm Triest wiederum eine Sonderrolle bei der Judenverfolgung ein. Dafür standen Friedrich Rainer und Odilo Globocnik, die in der Stadt das einzige NS-Konzentrationslager mit einem Verbren-nungsofen in der südlichen Hemisphäre des „Reichs“ einrichteten. Von Bedeutung ist in die-sem Kontext die Kollaboration der Triestiner Bevölkerung, getrennt nach „höherer“, „mittle-rer“ und „unterer“ Ebene. » weiterlesen» einklappen
Klassifikation
DFG Fachgebiet:
Geschichtswissenschaften
DDC Sachgruppe:
Geschichte