Wozu Burnout? Das ausgebrannte Sein als ambivalente Lösung von Ambivalenz
Familiendynamik. Bd. 41. H. 3. Stuttgart: Klett-Cotta 2016 S. 232 - 241
Erscheinungsjahr: 2016
ISBN/ISSN: 2510-4195 ; 0342-2747 ; 0342-2747
Publikationstyp: Zeitschriftenaufsatz
Sprache: Deutsch
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Inhaltszusammenfassung
Die Diagnose »Burnout« wird in den letzten Jahren immer häufiger gestellt. Als individueller Erlebenszustand ist die Problematik – wie die Metapher es nahelegt – im Kontext sich zunehmend verändernder Formen der Erwerbstätigkeit zu sehen. Der Beitrag – aus einem Forschungsprojekt entstanden – erweitert die Frage nach dem Warum (Ätiologie, Soziogenese) von »Burnout« durch die komplementäre, individuelle Frage nach dem Wozu (Funktionalität). Die Hypothesen wurden aus den Erfahrungen mit Klient...Die Diagnose »Burnout« wird in den letzten Jahren immer häufiger gestellt. Als individueller Erlebenszustand ist die Problematik – wie die Metapher es nahelegt – im Kontext sich zunehmend verändernder Formen der Erwerbstätigkeit zu sehen. Der Beitrag – aus einem Forschungsprojekt entstanden – erweitert die Frage nach dem Warum (Ätiologie, Soziogenese) von »Burnout« durch die komplementäre, individuelle Frage nach dem Wozu (Funktionalität). Die Hypothesen wurden aus den Erfahrungen mit KlientInnen gewonnen, die vor oder nach »Burnout« in Behandlung waren. Aus therapeutischen Einzelfallbeobachtungen konnte die Hypothese abgeleitet werden, dass sich die KlientInnen in einem Ambivalenzkonflikt zwischen Bedürfnissen nach Selbstbestimmung und Sicherheit befanden. Ein zur Selbstbestimmung nötiges »Nein« gegenüber belastenden Bedingungen scheint dabei ebenso unmöglich wie ein »Ja«. »Burnout« lässt sich als (nicht intendierter) Bewältigungsversuch einer unentscheidbaren Sowohl-als-Auch, d. h. ambivalenten Situation verstehen, der in eine Übergangskrisis mündet. Diese wiederum führt (i. d. R.) zur Reflexion des beruflichen Selbstkonzeptes und wirft Fragen personaler Identität auf. So lässt sich im »ausgebrannten Sein« ein Problemlösungsversuch zweiter Ordnung sehen, der einer bisher unerhörten, existenziellen Frage Gehör verschafft. Wozu »Burnout«? fragt nach dem Sinn, den KlientInnen ihrer schmerzlichen Krise geben können, um diese in die autobiografische Erzählung zu integrieren und die Kontinuität und Kohärenz des Selbst wiederherzustellen.» weiterlesen» einklappen
Klassifikation
DDC Sachgruppe:
Psychologie