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Das chronische Erschöpfungssyndrom in der naturheilkundlichen Rehabilitation – Prädiktoren des Behandlungsergebnisses.

Rehabilitation. Bd. 45. H. 5. Thieme 2006 S. 299 - 308

Erscheinungsjahr: 2006

Publikationstyp: Zeitschriftenaufsatz (Forschungsbericht)

Sprache: Deutsch

Doi/URN: 10.1055/s-2006-940030

Volltext über DOI/URN

GeprüftBibliothek

Inhaltszusammenfassung


Chronische Erschöpfungssyndrome haben in der medizinischen Rehabilitation eine zunehmende Bedeutung. Fragestellung dieser Studie war, a) die Effekte einer naturheilkundlichen stationären Rehabilitationsmaßnahme bei Patienten mit „psychovegetativem Erschöpfungssyndrom” zu beschreiben, b) Prädiktoren des Behandlungsergebnisses zu identifizieren und c) die Relevanz einer differenzierten Diagnosestellung für diese Ansätze zu prüfen. In eine prospektive Beobachtungsstudie mit drei Untersuchungszei...Chronische Erschöpfungssyndrome haben in der medizinischen Rehabilitation eine zunehmende Bedeutung. Fragestellung dieser Studie war, a) die Effekte einer naturheilkundlichen stationären Rehabilitationsmaßnahme bei Patienten mit „psychovegetativem Erschöpfungssyndrom” zu beschreiben, b) Prädiktoren des Behandlungsergebnisses zu identifizieren und c) die Relevanz einer differenzierten Diagnosestellung für diese Ansätze zu prüfen. In eine prospektive Beobachtungsstudie mit drei Untersuchungszeitpunkten (bei Klinikaufnahme, bei Entlassung und sechs Monate nach Entlassung) gingen 171 Patienten mit Erschöpfungssyndrom (90 % weiblich; Alter 55 ± 10 Jahre) einer naturheilkundlichen Rehabilitationsklinik ein (Rücklaufquote für die Katamnesebefragung 69 %). Die Patientenfragebogen enthielten neben ad hoc formulierten Fragen die Symptom-Checkliste, Fragebogen zur Erfassung von Depressivität, Lebensqualität, Kohärenzgefühl sowie von Veränderungen des Erlebens und Verhaltens. Das Behandlungsergebnis wurde als Summenscore binär kodierter Responsekriterien definiert. Das Beschwerdebild bei Behandlungsbeginn differenzierte deutlich zwischen den diagnostischen Subgruppen (Neurasthenie, affektive Störungen, Anpassungsstörungen). Die Patienten wiesen bei Klinikentlassung klinisch relevante Besserungen auf, die bis sechs Monate nach Intervention anhielten. Mittels multipler Regressionsanalyse konnte eine statistisch gesicherte Beziehung (Rmult = 0,59) zwischen Prädiktoren und Behandlungserfolg bei Klinikentlassung hergestellt werden. Ein besseres Ergebnis ging einher mit hoher Erfolgszuversicht, aktiver Information über Naturheilverfahren, gesünderer Ernährung und besserer körperlicher Gesundheit sowie einer schlechteren psychischen Befindlichkeit vor Behandlung. Die Vorhersage des Behandlungsergebnisses nach sechs Monaten erwies sich als unsicherer (Rmult = 0,42). Ein besseres Ergebnis wurde hier erreicht, wenn keine Neurasthenie vorlag, eine hohe subjektive Erwartung für den Therapieerfolg gegeben war, das gruppenorientierte Therapiekonzept positiv aufgenommen wurde und die Ursache seiner Erkrankung vom Patienten nicht in der eigenen Lebensweise gesehen wurde. Die Ergebnisse unterstützen die große Bedeutung motivationaler Aspekte für den Behandlungserfolg und sprechen für eine größere Berücksichtigung individueller Erwartungen und Einstellungen bei der Zuweisung zu Rehabilitationsmaßnahmen.» weiterlesen» einklappen

  • Psychovegetatives Erschöpfungssyndrom - naturheilkundliche Rehabilitation - Prädiktoren des Behandlungsergebnisses - Reha-Motivation - Neurasthenie - affektive Störungen - Anpassungsstörungen

Autoren


Weidenhammer, Wolfgang (Autor)
Wessel, A. (Autor)
Hutter, A. (Autor)
Melchart, D. (Autor)

Klassifikation


DFG Fachgebiet:
Psychologie

DDC Sachgruppe:
Psychologie

Verknüpfte Personen