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Nicht-suizidales selbstverletzendes Verhalten (NSSV) im Jugendalter: Klinische Leitlinie zur Diagnostik und Therapie

Zeitschrift für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie. Bd. 44. Hogrefe Publishing Group 2016 S. 1 - 10

Erscheinungsjahr: 2016

Publikationstyp: Zeitschriftenaufsatz

Sprache: Deutsch

Doi/URN: 10.1024/1422-4917/a000463

Volltext über DOI/URN

GeprüftBibliothek

Inhaltszusammenfassung


Hintergrund: Nicht-suizidales selbstverletzendes Verhalten (NSSV) ist ein häufiges, klinisch relevantes Phänomen im Jugendalter, das sich in Zusammenhang mit verschiedenen psychischen Störungen beobachten lässt. Deutschland gehört mit einer Lebenszeitprävalenz von 25–35 % bei Jugendlichen innerhalb Europas zu den Ländern mit den höchsten Prävalenzraten an NSSV. Bislang existierte eine zuletzt im Jahr 2006 überarbeitete AWMF-Leitlinie zu selbstverletzendem Verhalten und stereotypen Bewegungsst...Hintergrund: Nicht-suizidales selbstverletzendes Verhalten (NSSV) ist ein häufiges, klinisch relevantes Phänomen im Jugendalter, das sich in Zusammenhang mit verschiedenen psychischen Störungen beobachten lässt. Deutschland gehört mit einer Lebenszeitprävalenz von 25–35 % bei Jugendlichen innerhalb Europas zu den Ländern mit den höchsten Prävalenzraten an NSSV. Bislang existierte eine zuletzt im Jahr 2006 überarbeitete AWMF-Leitlinie zu selbstverletzendem Verhalten und stereotypen Bewegungsstörungen, deren Gültigkeit 2011 abgelaufen war.
 Methoden: Die Leitliniengruppe setzte sich aus elf medizinisch, psychologisch bzw. psychotherapeutischen Fachgesellschaften und zwei Interessensvertretungen aus Angehörigen- bzw. Präventionsprojekten zusammen. Die Leitlinie wurde in zwei Konferenzen, darauf aufbauenden Literaturrecherchen und einer abschließenden Konsensuskonferenz erarbeitet. Der Algorithmus wurde in drei Delphi-Runden verabschiedet.
 Ergebnisse: Während die Datenlage zur Epidemiologie und zur Diagnostik von NSSV gut ist, sind noch immer wenige Studien zum Langzeitverlauf und zur psychotherapeutischen sowie zum Stellenwert einer psychopharmakologischen, adjuvanten Behandlung von NSSV im Jugendalter verfügbar. Berufsgruppenübergreifend wurde auch das Vorgehen im Falle der Notwendigkeit einer somatischen Versorgung bei NSSV thematisiert.
 Schlussfolgerungen: In Anbetracht der heterogenen Evidenzlage wurden, um die klinische Anwendbarkeit der Leitlinie zu gewährleisten, die wesentlichen Punkte zur Behandlung von NSSV im Jugendalter in einer Konsensuskonferenz abgestimmt. Forschungsdefizite zeigen sich sowohl im Bereich präventiver als auch klinischer Interventionen.
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  • Nicht-suizidales selbstverletzendes Verhalten, NSSV, selbstschädigendes Verhalten, Jugendliche, Leitlinie, Therapie

Autoren


Plener, Paul L. (Autor)
Fegert, Jörg M. (Autor)
Kaess, Michael (Autor)
Kapusta, Nestor D. (Autor)
Brunner, Romuald (Autor)
Groschwitz, Rebecca C. (Autor)
Resch, Franz (Autor)
Becker, Katja (Autor)

Klassifikation


DFG Fachgebiet:
Psychologie

DDC Sachgruppe:
Psychologie

Verknüpfte Personen