Dynamik einer Kammmolch-Metapopulation (Triturus cristatus) auf militärischem Übungsgelände (Schmittenhöhe, Koblenz)3. Altersstruktur
Zeitschrift für Feldherpetologie. Bd. 10. H. 2. Bielefeld: Laurenti 2003 S. 229 - 244
Erscheinungsjahr: 2003
ISBN/ISSN: 0946-7998
Publikationstyp: Zeitschriftenaufsatz (Forschungsbericht)
Sprache: Deutsch
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Inhaltszusammenfassung
1995 und 2001 fingen wir insgesamt 209 Kammmolche (Triturus cristatus) in ihren Laichgewässern und nahmen von jedem Individuum einen Phalangenknochen für die skelettochronologische Altersbestimmung. Die maximale Anzahl an Ruhelinien (= Anzahl der Überwinterungen) war 10 bei den Männchen und 8 bei den Weibchen, während die meisten Subadulten eine Ruhelinie besaßen und nur wenige zwei. Damit war die realisierte Lebenserwartung deutlich niedriger als in anderen untersuchten Kammmolch-Populatione...1995 und 2001 fingen wir insgesamt 209 Kammmolche (Triturus cristatus) in ihren Laichgewässern und nahmen von jedem Individuum einen Phalangenknochen für die skelettochronologische Altersbestimmung. Die maximale Anzahl an Ruhelinien (= Anzahl der Überwinterungen) war 10 bei den Männchen und 8 bei den Weibchen, während die meisten Subadulten eine Ruhelinie besaßen und nur wenige zwei. Damit war die realisierte Lebenserwartung deutlich niedriger als in anderen untersuchten Kammmolch-Populationen. Die meisten Kammmolche wurden nach der zweiten Überwinterung, also im dritten Lebensjahr, geschlechtsreif, sehr wenige im zweiten Lebensjahr und einige erst im vierten Lebensjahr. Es war kein Geschlechtsdimorphismus in Bezug auf Körpergröße vorhanden, wenn die Körperlänge derselben Altersklassen verglichen wurden. Allerdings waren Subadulte immer rund 10 mm kleiner als gleich alte Adulte. Geschlechtsreife bei Kammmolchen ist also keine Frage des Alters, sondern der Körpergröße. Die Körperlänge der Adulten korrelierte nur schwach mit ihrem Alter und die Größenunterschiede innerhalb einer Altersklasse (15-21 mm) waren erheblich größer als der mittlere Größenzuwachs pro Jahr (1,3 mm). Erstlaicher suchten die Laichgewässer im Schnitt etwas später auf und blieben länger im Gewässer als ältere Adulte. Der Zusammenhang zwischen Alter und Körperlänge unterschied sich zwischen der westlichen, zentralen und östlichen Lokalpopulation der untersuchten Metapopulation. Weiterhin waren die Tiere der westlichen Lokalpopulation im Schnitt älter als diejenigen der anderen Lokalpopulationen. Geringe Lebenserwartung und Unterschiede in der Altersstruktur der Lokalpopulationen beruhen anscheinend auf dem militärischen Übungsbetrieb, der andererseits die Laichgewässer in einen für Molche nutzbaren Zustand hielt und somit zur langfristigen Sicherung der Metapopulation beitrug.» weiterlesen» einklappen
Klassifikation
DFG Fachgebiet:
Zoologie
DDC Sachgruppe:
Tiere (Zoologie)