Dynamik einer Kammmolch-Metapopulation (Triturus cristatus) auf militärischem Übungsgelände (Schmittenhöhe, Koblenz)2. Saisonale Variation der bestände in zwei Laichgewässern
Zeitschrift für Feldherpetologie. Bd. 10. H. 2. Bielefeld: Laurenti 2003 S. 211 - 227
Erscheinungsjahr: 2003
ISBN/ISSN: 0946-7998
Publikationstyp: Zeitschriftenaufsatz (Forschungsbericht)
Sprache: Deutsch
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Inhaltszusammenfassung
In den Jahren 1995 und 2001 wurde die Bestandsdynamik von zwei Lokalpopulationen innerhalb einer Kammmolch-Metapopulation in zwei Laichgewässern auf einem Standortübungsplatz der Bundeswehr (Schmittenhöhe bei Koblenz, Rheinland-Pfalz) untersucht. Im isoliert gelegenen Tümpel 1 ohne Übungseinfluss und mit ausgeprägter Ufer- und Unterwasservegetation betrugen die Jolly-Seber Schätzwerte der Bestandsgröße 75 -125 Molche sowohl 1995 als auch 2001. Die Akkumulationskurven der registrierten Individ...In den Jahren 1995 und 2001 wurde die Bestandsdynamik von zwei Lokalpopulationen innerhalb einer Kammmolch-Metapopulation in zwei Laichgewässern auf einem Standortübungsplatz der Bundeswehr (Schmittenhöhe bei Koblenz, Rheinland-Pfalz) untersucht. Im isoliert gelegenen Tümpel 1 ohne Übungseinfluss und mit ausgeprägter Ufer- und Unterwasservegetation betrugen die Jolly-Seber Schätzwerte der Bestandsgröße 75 -125 Molche sowohl 1995 als auch 2001. Die Akkumulationskurven der registrierten Individuen ergaben eine Populationsgröße von 70 (1995) bzw. 100 Molchen (2001). Jedoch unterschied sich der Beginn der Einwanderung in den Tümpel, der Laichaktivität und der Abwanderung erheblich zwischen den Jahren. Die Einwanderung begann 1995 erst im späten April und war damit gegenüber 2001 um rund einen Monat verspätet. Nach zwei Wochen war die Einwanderung beendet. Die Dauer der Fortpflanzungsaktivität war mit 6 -7 Wochen dieselbe in beiden Untersuchungsjahren, begann aber 1995 vier Wochen später als 2001. In Tümpel 2 mit täglichen Störungen durch Übungsbetrieb und wenig Vegetation betrug der Jolly-Seber Schätzwert des Bestandes 230 - 320 Tiere, von denen aber nur 200 individuell registriert wurden. Nach der Fortpflanzungsaktivität verließen 68 % bzw. 77,5 % der Molche die Tümpel 1 und 2. Die übrigen Tiere blieben bis Ende August im Gewässer. Die Schätzwerte für Bestandsgröße und Anzahl wandernder Tiere wiesen aufgrund der geringen Fangeffektivität (5 - 27 %) pro Fangtag hohe Standardfehler auf, aber die Gesamtfangeffektivität (pro Saison) lag zwischen 56 % und 80 %. Der Konditionsindex der Männchen nahm kontinuierlich zwischen Beginn und Ende des Gewässeraufenthalts ab, allerdings stärker in Tümpel 2, ein Hinweis auf ein geringes Nahrungsangebot. In diesem Tümpel war jedoch der mittlere Konditionsindex der Tiere höher als in Tümpel 1. Im Gegensatz zu den Männchen erreichte der Konditionsindex der Weibchen wieder die Ausgangswerte gegen Ende des Gewässeraufenthaltes und die mittleren Konditionswerte der Weibchen unterschieden sich nicht zwischen den Tümpeln.» weiterlesen» einklappen
Klassifikation
DFG Fachgebiet:
Zoologie
DDC Sachgruppe:
Tiere (Zoologie)