Inhaltszusammenfassung

"Der Beitrag untersucht drei Mechanismen sozialer Beeinflussung von Fertilitätsentscheidungen durch Netzwerke in Ost- und Westdeutschland: Erstens die Wahrnehmung sozialen Drucks seitens wichtiger Bezugspersonen im Netzwerk (z.B. der Eltern), zweitens antizipierte Unterstützung bei der Kinderbetreuung durch andere Personen, und drittens soziale Ansteckungsprozesse als Folge der Beobachtung von befreundeten Paaren mit kleinen Kindern. Paritätenspezifische Analysen an den ersten drei Wellen des..."Der Beitrag untersucht drei Mechanismen sozialer Beeinflussung von Fertilitätsentscheidungen durch Netzwerke in Ost- und Westdeutschland: Erstens die Wahrnehmung sozialen Drucks seitens wichtiger Bezugspersonen im Netzwerk (z.B. der Eltern), zweitens antizipierte Unterstützung bei der Kinderbetreuung durch andere Personen, und drittens soziale Ansteckungsprozesse als Folge der Beobachtung von befreundeten Paaren mit kleinen Kindern. Paritätenspezifische Analysen an den ersten drei Wellen des deutschen Beziehungs- und Familienpanels (pairfam) zeigen, dass alle drei genannten Mechanismen vor allem bei Familienerweiterungen nachzuweisen sind. Daneben lässt sich ein Teil der höheren Familienerweiterungsrate in Westdeutschland auf die stärkere Wahrnehmung sozialen Drucks in der westdeutschen Teilstichprobe zurückführen. Schließlich finden sich Belege dafür, dass Ansteckungsprozesse im Netzwerk in Ostdeutschland tendenziell bedeutsamer sind als in Westdeutschland. Die Analysen demonstrieren insgesamt, dass Einflüsse des sozialen Nahumfelds auf Fertilitätsentscheidungen in zukünftigen Untersuchungen zu Determinanten des Geburtenverhaltens stärker berücksichtigt werden sollten." (Autorenreferat). "The present study analyses three mechanisms of social network influences on individual fertility decisions: first, the perception of social pressure from network members (e.g., parents); second, anticipated social support with childcare chores, and third, social contagion processes instigated by observation of other couples with young children. Parity-specific analyses using the first three waves of the German Family Panel (pairfam) yield support for all three mechanisms of network influence. Furthermore, a part of the higher transition rate to second- and higher-order births is accounted for by stronger perceptions of pressure from network members among West German couples with at least one child. Finally, evidence is found for the hypothesis that contagion processes are more pronounced in Eastern Germany. In sum, the analyses Show that future research should pay more attention to influences of the social environment on couples' fertility decisions." (author's abstract)» weiterlesen» einklappen

Autoren

Klassifikation

DFG Fachgebiet:
Sozialwissenschaften

DDC Sachgruppe:
Sozialwissenschaften, Soziologie