Frameworks zur webbasierten Erfassung und Bearbeitung archäologischer Geo(fach)daten
Laufzeit: 01.08.2013 - 01.12.2013
Partner: – Institut für Vor- und Frühgeschichte der Johannes Gutenberg-Universität, Mainz – Römisch-Germanisches Zentralmuseum, Forschungsinstitut für Archäologie
Kurzfassung
An Web GIS Anwendungen zur Bearbeitung archäologischer Geodaten werden häufig allgemeingültige Anforderungen gestellt. Zwei sehr unterschiedliche Fallbeispiele zeigen, wie diese von einem Web GIS Framework erfüllt werden können.
Motivation und Ziele:
Die geographische und zeitliche Modellierung ist ein zentraler Aspekt archäologischer Datenmodelle. Dies liegt zum einen an der Relevanz, die der Raumbezug für archäologische Daten hat. Andererseits werden viele Analysen, die ein besseres...An Web GIS Anwendungen zur Bearbeitung archäologischer Geodaten werden häufig allgemeingültige Anforderungen gestellt. Zwei sehr unterschiedliche Fallbeispiele zeigen, wie diese von einem Web GIS Framework erfüllt werden können.
Motivation und Ziele:
Die geographische und zeitliche Modellierung ist ein zentraler Aspekt archäologischer Datenmodelle. Dies liegt zum einen an der Relevanz, die der Raumbezug für archäologische Daten hat. Andererseits werden viele Analysen, die ein besseres Verständnis für die Daten erzeugen, so erst möglich. Webbasierte GIS können Forschergruppen die Bearbeitung ihrer Daten im geographischen Kontext ermöglichen. Die Anforderungen an solche Systeme beinhalten Kernelemente, welche sehr häufig auftreten. Dazu zählen:
Administration, Erfassung und Manipulation
Analyse und Visualisierung
Bereitstellung und Zugriffskontrolle
Zwei sehr unterschiedlichen Anwendungsfälle zeigen auf, wie diese Anforderungen durch den Einsatz eines Web GIS Framework erfüllt werden können. Das DFG Schwerpunktprogramm “Häfen von der Römischen Kaiserzeit bis zum Mittelalter“ arbeitet mit Daten zu Hafenanlagen aus der Antike und dem Mittelalter in ganz Europa. Für die Evaluation von Austauschszenarien für die entstehenden Forschungsdaten hat das i3mainz einen webbasierten Vorschlag mit frei verfügbaren Daten erarbeitet. Ein zweites bereits in der Antragsphase befindliches Projekt ist thematisch in der Bronze-/Eisenzeit am Monte Bisenzio in Lazio, Italien angesiedelt.
Aktivitäten:
In zahlreichen Projekten hat das i3mainz Erfahrungen mit unterschiedlichen Web GIS Frameworks gesammelt. Für die hier thematisierten Projekte wird die OpenGeoSuite eingesetzt. Diese Software wird seit mehreren Jahren von der Firma Boundless entwickelt und quelloffen bereitgestellt. Mit dem Ziel einer OGC-konformen Web GIS Plattform, basiert die OpenGeoSuite auf weit verbreiteten, leistungsstarken FOSS-Projekten, die Boundless selbst mitentwickelt. Dabei kommen PostgreSQL/PostGIS als Datenbank, GeoServer als OGC-Web Dienst Provider und GeoExplorer als Web GIS Client zum Einsatz. Diese Komponenten decken die genannten Kernanforderungen ab und können dank ihrer Open Source Lizensierung an weitere Anforderungen angepasst und um zusätzliche Funktionalität erweitert werden.
Ergebnisse:
Der Web GIS Client für das SPP Häfen Projekt ermöglicht den Beteiligten die Erfassung und Verwaltung von Daten zu antiken und mittelalterlichen Häfen. Neben den als Punktgeometrien modellierten Daten können auch Linien- und Flächengeometrien bearbeitet werden. Zusätzlich wurden ausgewählte (Siedlungen, Straßen und hydrologische Bauwerke), frei verfügbare Vektordatensätze aus dem Pleiades Projekt entnommen und eingebunden.
Im Gegensatz zum Projekt SPP Häfen hat das zweite Beispiel eine lokalere räumliche Ausdehnung rund um den Monte Bisenzio am italienischen Lago di Bolsena (Viterbo, Latium). Das entstandene Web GIS integriert verschiedenste Rasterdatensätze (Orthophotos, historische Luftaufnahmen, Geländemodelle und topographische Karten sowie archäologische Fachdaten) und ermöglicht ebenso die Vektordatenerfassung in den unterschiedlichen Geometrieformen. Ziel ist es, dem geplanten Forschungsprojekt eine Plattform für die einheitliche Visualisierung und den Austausch vorhandener Datenbestände bereits während der Projektlaufzeit zu bieten.» weiterlesen» einklappen