Die psychotherapeutische Behandlung von Angststörungen im Kindes- und Jugendalter: Was ist evidenzbasiert?
Zeitschrift für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie. Bd. 34. H. 3. Hogrefe 2006 S. 191 - 202
Erscheinungsjahr: 2006
ISBN/ISSN: 1664-2880; 1422-4917
Publikationstyp: Zeitschriftenaufsatz
Sprache: Deutsch
Doi/URN: 10.1024/1422-4917.34.3.191
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Inhaltszusammenfassung
Angststörungen sind die häufigsten psychischen Störungen des Kindes- und Jugendalters. Sie sind zudem ein bedeutsamer Risikofaktor für psychische Störungen des Erwachsenenalters und erfordern eine adäquate Behandlung. Die Wirksamkeit von Psychotherapie in der Angstbehandlung kann heute nicht mehr in Frage gestellt werden. Jedoch zeigt die Sekundäranalyse der Therapiestudien, dass bislang nur kognitiv-verhaltenstherapeutische Interventionen die erfolgreiche Behandlung der Angststörungen des Ki...Angststörungen sind die häufigsten psychischen Störungen des Kindes- und Jugendalters. Sie sind zudem ein bedeutsamer Risikofaktor für psychische Störungen des Erwachsenenalters und erfordern eine adäquate Behandlung. Die Wirksamkeit von Psychotherapie in der Angstbehandlung kann heute nicht mehr in Frage gestellt werden. Jedoch zeigt die Sekundäranalyse der Therapiestudien, dass bislang nur kognitiv-verhaltenstherapeutische Interventionen die erfolgreiche Behandlung der Angststörungen des Kindes- und Jugendalters anhand von randomisierten, kontrollierten Therapiestudien (Randomized Control Trials, RCT) nachweisen konnten. Dabei fanden sich keine Unterschiede in der Wirksamkeit, wenn die kognitive Verhaltenstherapie individuell oder in der Gruppe stattfand oder wenn sie mit dem Kind alleine oder unter Einbezug der Familie durchgeführt wurde. Die Katamnesedaten zeigen, dass die Therapieerfolge über mehrere Jahre bestehen blieben und die Erfolge nicht nur auf die Angstsymptomatik beschränkt waren. Während für viele der in der klinischen Praxis angewendeten Psychotherapieverfahren ein adäquater empirischer Nachweis einer Wirksamkeit fehlt, liegen erste RCTs vor, die die kurzfristige Wirksamkeit psychopharmakologischer Behandlung (SSRI) nachweisen. Zu den zentralen empirisch validierten psychotherapeutischen Interventionen gehören die Psychoedukation, kognitive Bearbeitung dysfunktionaler Gedanken und systematische Konfrontation mit den angstauslösenden Situationen. Diese Interventionen werden kurz dargestellt und offene Fragen in der Psychotherapieforschung der Angststörungen werden abschließend diskutiert.» weiterlesen» einklappen
Klassifikation
DFG Fachgebiet:
Psychologie
DDC Sachgruppe:
Psychologie