"Im Strudel der assyrischen Krise (2Kön 18–19). Ein Beispiel biblischer Geschichtsdeutung"
Laufzeit: 01.01.2012 - 31.08.2016
Kurzfassung
Im Rahmen dieses Projektes wird die assyrische Krise Judas unter Zuhilfenahme aller erhaltenen Primär- und Sekundärquellen rekonstruiert und mit dem biblischen Befund konfrontiert. Dabei wird deutlich, dass die biblischen Autoren die Befreiung Jerusalems vom assyrischen Heer unter Sanherib im Jahr 701 v.Chr. als Beweis für die Unverletzlichkeit des Zions gedeutet haben. Die abweichenden Mahnworte des zeitgenössischen Propheten Jesaja, der den göttlichen Schutz Jerusalems an Bedingungen...Im Rahmen dieses Projektes wird die assyrische Krise Judas unter Zuhilfenahme aller erhaltenen Primär- und Sekundärquellen rekonstruiert und mit dem biblischen Befund konfrontiert. Dabei wird deutlich, dass die biblischen Autoren die Befreiung Jerusalems vom assyrischen Heer unter Sanherib im Jahr 701 v.Chr. als Beweis für die Unverletzlichkeit des Zions gedeutet haben. Die abweichenden Mahnworte des zeitgenössischen Propheten Jesaja, der den göttlichen Schutz Jerusalems an Bedingungen knüpfte, wurden bewusst mit den Rabschake-Reden desavouiert, um die Zionstheologie als politische Konzeption zu etablieren. Da die Kriegsschäden in Juda gegenüber früheren Annahmen bei weitem nicht so dramatisch gewesen sind, konnte sich eine solche politische Theologie schnell durchsetzen. Sie bildete das Rückgrat der antiassyrischen Opposition am judäischen Königshof, die zur Zeit der schwindenden Macht der Assyrer in der südlichen Levante ab 650 v.Chr. für eine Loslösung von Assur plädierte. Die politische Gefährlichkeit der Zionstheologie zeigte sich allerdings in der babylonischen Krise und führte schließlich zur Zerstörung Jerusalems durch die Neubabylonier im Jahr 587 v.Chr.» weiterlesen» einklappen