Molekulare Analysen und histochemische Untersuchungen zum Magen- und Ösophaguskarzinom hinsichtlich des Expressionsmusters von Tyrosin-Kinase-Rezeptoren
Laufzeit: 01.01.2006 - 31.12.2008
Kurzfassung
Das Magenkarzinom gehört zu den häufigsten Malignomen und Todesursachen durch Krebsleiden. Die radikale Tumorresektion und Lymphknotendissektion ist die Standardtherapie für Patienten mit lokal operablen Tumoren. Dennoch kommt es häufig zu Lymphknotenrezidiven.
Beim Ösophaguskarzinom sind grundsätzlich zwei Entitäten zu unterscheiden, das Plattenepithel- und Adenokarzinom mit unterschiedlichem lokalen invasiven Wachstum- und Metastasierungsmuster.
Unterschiedliche pathogene Mechanismen sind...Das Magenkarzinom gehört zu den häufigsten Malignomen und Todesursachen durch Krebsleiden. Die radikale Tumorresektion und Lymphknotendissektion ist die Standardtherapie für Patienten mit lokal operablen Tumoren. Dennoch kommt es häufig zu Lymphknotenrezidiven.
Beim Ösophaguskarzinom sind grundsätzlich zwei Entitäten zu unterscheiden, das Plattenepithel- und Adenokarzinom mit unterschiedlichem lokalen invasiven Wachstum- und Metastasierungsmuster.
Unterschiedliche pathogene Mechanismen sind für die Tumorprogression und Metastasierung verantwortlich. Molekulare Determinanten die während der Krebsentstehung auftreten, beinhalten Mutationen von bestimmten Tumorsuppressorgenen (APC, DCC, p53), Onkogenen und Reparaturgenen (MLH-1).
Rezeptortyrosinkinasen (RTKs) sind transmembranäre Proteine mit extrazellulärer Bindungsdomäne und intrazellulärer katalytischer Domäne. Die Expression solcher funktioneller Rezeptoren bei Tumorzellen und ihre Ligandenbindung steigert die Wahrscheinlichkeit autokriner Aktivierung und Progression. Die Wachstumsfaktoren VEGF und PDGF und ihre Rezeptoren werden für die Angiogenese und Disseminierung bei Karzinomen als bedeutend erachtet, wohingegen EGF/EGFR mit lokaler Tumorinvasion korreliert wird.
Zur Analyse des Expressionsmusters von Tyrosin-Kinase-Rezeptoren beim Magen- und Ösophaguskarzinom wurden Tumorproben mittels RT-PCR auf die Koexpression von VEGFR1-3, PDGFRalpha/beta und EGFR1 durchgeführt. Zusätzlich wurden immunhistochemische Färbungen zur Bestätigung und Lokalisation der Tyrosin-Kinase-Rezeptoren angefertigt.
Die Mehrheit der Proben zeigte eine starke Koexpression der Rezeptoren. Beim Magenkarzinom waren in 78% der Proben zumindest 4 von 6 Tyrosin-Kinase-Rezeptoren exprimiert.
Während VEGFR1-3 und PDGFRalpha vorwiegend eine histochemische Färbung im Zytoplasma von Tumorzellen zeigten, sowie eine zusätzliche nukleäre Färbung bei VEGFR3, konnte EGFR1 fast ausschließlich in der Zellmembran von Tumorzellen histochemisch nachgewiesen werden.
Unsere Ergebnisse zeigen eine hohe Expressionsrate von Tyrosin-Kinase-Rezeptoren bei Magen und Ösophaguskarzinom und legen eine Anwendung von Multi-Target-Tyrosin-Kinase-Rezeptor-Inhibitoren in einer Kombinationstherapie nahe.
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