OSCE in der klinisch-praktischen Ausbildung von Studierenden der Medizin
Laufzeit: 01.01.2008 - 31.12.2010
Kurzfassung
Die praktischen Kompetenzen von Studierenden der Medizin werden in der Vorklinik nur selten systematisch überprüft. Ausnahmen bilden Konzeptionen nach dem OSCE-Modell (Objective Structured Clinical Examination). Die OSCE besteht aus einer Reihe von Prüfungsstationen, die jeder Teilnehmer pro Station in etwa zehn Minuten Prüfungszeit plus Vorbereitungs- und Rückmeldezeit nacheinander absolviert. Es werden standardisierte Patienten (Schauspieler) eingesetzt, mit denen die Studierenden etwa ein...Die praktischen Kompetenzen von Studierenden der Medizin werden in der Vorklinik nur selten systematisch überprüft. Ausnahmen bilden Konzeptionen nach dem OSCE-Modell (Objective Structured Clinical Examination). Die OSCE besteht aus einer Reihe von Prüfungsstationen, die jeder Teilnehmer pro Station in etwa zehn Minuten Prüfungszeit plus Vorbereitungs- und Rückmeldezeit nacheinander absolviert. Es werden standardisierte Patienten (Schauspieler) eingesetzt, mit denen die Studierenden etwa ein Anamnese-Gespräch führen sollen. Dozenten beurteilen anhand Beobachtungsbogen die Kommunikationsleistung der Studierenden.
Im Rahmen eines über zwei Semester angelegten Pilotprojektes hatten wir bereits ein Prüfungskonzept entwickelt, das den handlungsbezogenen Wissensstand der Studierenden und ihre Fertigkeiten, einfühlsam und überzeugend mit Patienten zu kommunizieren, ermitteln soll. Erste Ergebnisse zeigen, dass es zu einer objektiven, reliablen und validen Prüfung im Sinne einer OSCE werden kann (Fischbeck et al., 2008). Das Prüfungskonzept im Kursus der Medizinischen Psychologie und Medizinischen Soziologie soll in ein OSCE-Modell überführt werden. Dazu ist notwendig, seine Objektivität, Reliabilität und Validität zu überprüfen. Für diesen Zweck werden die Studierenden mehrere Praxisaufgaben (Stationen) absolvieren, diese sind zu den Themen: 1. Anamnese, 2. Informationsvermittlung, 3. Compliance-Förderung, 4. Stressbewältigung, 5. HIV/Krebs-Aufklärungsgespräch, 6. Verhaltensmodifikation, 7. Nebenwirkung von Medikamenten. Für die einzelnen Stationen werden Schauspielerrollen und Beurteilungsinstrumente entwickelt. Eine Überprüfung der Testgüte der gesamten Prüfung schließt sich an. Nach einer Implementierung im Fach Medizinischen Psychologie und Medizinische Soziologie soll das Konzept an andere patientennahe Fächer der medizinisch-klinischen Ausbildung, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie und Allgemeinmedizin (Prof. M. Jansky) adaptiert werden (2. Projektphase), womit auch ein Beitrag zu besseren Verzahnung von Vorklinik und Klinik geleistet wird. Das Projekt wird im Rahmen des MAICUM-Programms des Fachbereichs Medizin der Universität gefördert und vom Tumorzentrum Rheinland-Pfalz (Dr. A. Werner) unterstützt.
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