Pathophysiologische Bedeutung der Typ I und III Interferone, insbesondere deren Auswirkungen auf Makrophagen Phänotyp und Funktion im Rahmen des systemischen Lupus erythematodes
Laufzeit: 01.01.2016 - 31.12.2016
Kurzfassung
Der systemische Lupus erythematodes (SLE) ist eine autoimmune Systemerkrankung unklarer Genese, die nahezu jedes Organsystem befallen kann, wobei die Nierenbeteiligung (Lupusnephritis) entscheidend für die Morbidität und Mortalität der Patienten ist. Die Infiltration der Niere durch T-Zellen und Makrophagen (Mø) (mononukleäre Zellen) ist neben der Ablagerung von Immunglobulinen ein wichtiges histomorphologisches Kennzeichen der Lupusnephritis (LN) und hat auch eine wichtige...Der systemische Lupus erythematodes (SLE) ist eine autoimmune Systemerkrankung unklarer Genese, die nahezu jedes Organsystem befallen kann, wobei die Nierenbeteiligung (Lupusnephritis) entscheidend für die Morbidität und Mortalität der Patienten ist. Die Infiltration der Niere durch T-Zellen und Makrophagen (Mø) (mononukleäre Zellen) ist neben der Ablagerung von Immunglobulinen ein wichtiges histomorphologisches Kennzeichen der Lupusnephritis (LN) und hat auch eine wichtige prognostischer Bedeutung (1). Die notwendige immunsuppressive Therapie des SLE ist aufgrund ihrer unerwünschten Wirkungen und Komplikationen bei den meist jungen Patientinnen (Erkrankungsgipfel 20.-40. Lebensjahr, Verhältnis weibliche zu männlichen Patienten 10:1) nicht unproblematisch. Die Identifizierung von Faktoren (Zytokine, Interferone) welche für die Initiierung und das Fortschreiten der LN und dem SLE verantwortlich sind, könnten daher zu vielversprechenden neuen spezifischeren Therapieansätzen oder Optionen des Therapiemonitorings führen.
Zunehmend rückt die Funktion des angeborenen Immunsystems, insbesondere die myeloiden Zellen, in der Pathophysiologie des SLE in den Fokus. Wir und andere konnten bereits zeigen, dass Makrophagen (Mø) eine bedeutende Rolle in der Ätiologie und Pathogenese des SLE und im Besonderen der LN zukommt. Sowohl die Typ I Interferone, als auch die kürzlich neu beschriebenen Typ III Interferone scheinen beim SLE eine Rolle zu spielen und an der Polarisierung und damit Funktion der Mø-Populationen beteiligt zu sein. Um die Bedeutung der Typ I (IFN-alpha) und III (IL-28) Interferone, deren unterschiedliche ggf. synergistische Effekte auf die Mø und der Ätiologie des SLE zu untersuchen, generieren wir aktuell IFN-alpha Rezeptor und IL-28 Rezeptor-defiziente MRL-Faslpr Mäuse. Der MRL-Faslpr Mausstamm entwickelt ein dem humanen systemischen Lupus erythematodes ähnliches Krankheitsbild mit multi-Organbeteiligung (Niere, Haut, Drüsen, Gelenke). Die Erkrankung schreitet rasch fort (50% Mortalität nach 5 Monaten aufgrund der Nephritis) und zeigt einen sehr homogenen und vorhersehbaren Verlauf, so dass sich dieses Mausmodell ideal zur Untersuchung der Pathogenese des SLE eignet.
Zusammenfassend ist Ziel dieses Projektes den Stellenwert, die Signalwege der Typ III Interferone gegenüber der Type I Interferone herauszuarbeiten und hiermit mögliche neue Therapieansatzpunkte des SLE zu erhalten sowie die komplexe Pathophysiologie des SLE weiter zu entschlüsseln.
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