Hepatitis A und Hepatitis B Serummarker und Impfverhalten bei Patienten mit autoimmunen Lebererkrankungen
Laufzeit: 01.01.2005 - 31.12.2008
Kurzfassung
Infektionen mit dem Hepatitis A (HAV) oder Hepatitis B Virus (HBV) sind bei Patienten mit chronischen Lebererkrankungen (CLD) mit einem hohen Risiko eines Leberversagens bzw. einer hohen Mortalität behaftet, insbesondere wenn eine chronische Hepatitis C Virus (HCV) Infektion die Ursache der CLD ist. Trotz offizieller Empfehlungen wurde bereits mehrfach gezeigt, dass die Impfrate gegen HAV und HBV bei Patienten mit einer chronischen HCV Infektion niedrig ist. Dagegen ist die Situation bei...Infektionen mit dem Hepatitis A (HAV) oder Hepatitis B Virus (HBV) sind bei Patienten mit chronischen Lebererkrankungen (CLD) mit einem hohen Risiko eines Leberversagens bzw. einer hohen Mortalität behaftet, insbesondere wenn eine chronische Hepatitis C Virus (HCV) Infektion die Ursache der CLD ist. Trotz offizieller Empfehlungen wurde bereits mehrfach gezeigt, dass die Impfrate gegen HAV und HBV bei Patienten mit einer chronischen HCV Infektion niedrig ist. Dagegen ist die Situation bei Patienten mit einer autoimmunen Lebererkrankung nicht geklärt. Aus diesem Grund haben wir bei 225 Patienten mit autoimmunen Lebererkrankungen Serumproben analysiert, um die zu sehen inwiefern diese Patienten eine Immunität gegen HAV oder HBV haben. Darüber hinaus wurden über den Beobachtungszeitraum von 1678 Patientenjahren die sowohl die Impfrate als auch der Verlauf möglicher HAV oder HBV Infektion untersucht.
Zu Beginn der Beobachtung waren 51% (HAV) bzw. 86% (HBV) der Patienten mit einer autoimmunologischen Lebererkrankung empfänglich für eine Infektion. Die Inzidenz der HAV/HBV Infektion lag bei 1.3 bzw. 1.4 pro 1000 Patientenjahre. Eine HAV Infektion ereignete sich im Beobachtungszeitraum, aber die Patientin erholte sich spontan oder Verschlechterung der zugrunde liegenden CLD. Zwei Patienten wurden im Rahmen einer Lebertransplantation durch ein anti-HBc positives Spenderorgan mit HBV infiziert. Die Impfrate lag bei 13.2 (HAV) bzw. 11% (HBV). Zusammenfassend kann gesagt werden, dass Patienten mit einer autoimmunologischen Lebererkrankung ein unterschätztes Risiko hinsichtlich einer HAV oder HBV Infektion haben, was zu einer inadäquaten Umsetzung der Impfempfehlungen führt. Obwohl HAV oder HBV Infektionen bei diesen Patienten eher seltene Ereignissen zu sein scheinen, sollte ein Überdenken der Impfpraxis bei allen Patienten mit einer CLD erfolgen.
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