Vom Setting Betrieb zum Netzwerk Versorgung
Laufzeit: 01.01.2015 - 31.12.2016
Kurzfassung
Das im Jahr 2015 verabschiedete Präventionsgesetz verstärkt die Rolle des Betriebsarztes in der Gesundheitsprävention und der Gesundheitsförderung. So sollen laut § 20 Abs. 2 SGB V bspw. Krankenkassen bei der Entscheidung über Leistungen der individuellen Gesundheitsprävention Empfehlungen des Betriebsarztes im Rahmen einer betriebsärztlichen Vorsorge berücksichtigen. In diesem Rahmen und darüber hinausgehend bei der aktiven Einbindung der Betriebsärzte in das Gesundheitssystem...
Das im Jahr 2015 verabschiedete Präventionsgesetz verstärkt die Rolle des Betriebsarztes in der Gesundheitsprävention und der Gesundheitsförderung. So sollen laut § 20 Abs. 2 SGB V bspw. Krankenkassen bei der Entscheidung über Leistungen der individuellen Gesundheitsprävention Empfehlungen des Betriebsarztes im Rahmen einer betriebsärztlichen Vorsorge berücksichtigen. In diesem Rahmen und darüber hinausgehend bei der aktiven Einbindung der Betriebsärzte in das Gesundheitssystem erscheint eine Verstärkung der Vernetzung zwischen Betriebsärzten und niedergelassenen Haus- und Fachärzten erforderlich.
Fortbildungsmaßnahmen können eine gute Möglichkeit bieten eine Vernetzung zwischen Betriebsärzten und niedergelassenen Fachärzten herzustellen. Als Themen für die Fortbildungen bieten sich u.a. chronische Erkrankungen an, die mit hohen Arbeitsunfähigkeitstagen assoziiert sind.
Das Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin der Universitätsmedizin Mainz befasst sich im Rahmen des Pilotprojekts „Vom Setting Betrieb zum Netzwerk Versorgung“ mit der Ergebnisevaluation der vorgesehenen Fortbildungsmaßnahmen. Dabei sollen die Fortbildungsmaßnahmen, die aus mehreren Komponenten bestehen (2,5 Stunden Präsenskurs zu den Themen entzündlicher Rückenschmerz und chronisch-entzündliche Darmerkrankungen und / oder ein schriftliches CME-Modul zu den o.g. Themen), sowie die Anwendung des Erlernten in der Praxis und die Vernetzung der Betriebsärzte mit den niedergelassenen Hausärzten evaluiert werden.
Im Rahmen des Projekts werden Arbeitsmediziner und Betriebsärzte der Region Rhein-Main-Neckar in zwei Interventionsgruppen und einer Kontrollgruppe zu drei Zeitpunkten befragt.
Das Pilotprojekt hat Modellcharakter. Im Sinne der evidenzbasierten Medizin werden bei allen Projektschritten aktuelle wissenschaftliche Kenntnisse und praktischen Erfahrungen berücksichtigt. Damit ist das Projekt auf eine langfristige, nachhaltige Interaktion ausgelegt.