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Aufbruch zur Selbstermächtigung – Diabeteskranke in Westdeutschland 1945 - 1970

Laufzeit: 01.01.2018 - 31.12.2021

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Kurzfassung


Bei diesem Projekt handelt es sich um die Weiterarbeit an einem Teilbereich des mittlerweile abgeschlossenen DFG Projektes "Patienten, Öffentlichkeit und die Medizin in Westdeutschland 1945-1970" (PR 523-1/-2). Dieses Projekt hatte sich zum Ziel gesetzt, die öffentliche (Re-)präsentation der naturwissenschaftlichen Medizin in Westdeutschland zwischen 1945 und 1970 zu untersuchen: Unter anderem ging es dabei auch um die Aushandlungsprozesse zwischen Ärzt_innen und Patient_innen betr. den...Bei diesem Projekt handelt es sich um die Weiterarbeit an einem Teilbereich des mittlerweile abgeschlossenen DFG Projektes "Patienten, Öffentlichkeit und die Medizin in Westdeutschland 1945-1970" (PR 523-1/-2). Dieses Projekt hatte sich zum Ziel gesetzt, die öffentliche (Re-)präsentation der naturwissenschaftlichen Medizin in Westdeutschland zwischen 1945 und 1970 zu untersuchen: Unter anderem ging es dabei auch um die Aushandlungsprozesse zwischen Ärzt_innen und Patient_innen betr. den Umgang mit einer spezifischen Erkrankung, im vorliegenden Fall Diabetes mellitus.

Im Folgenden sollen die Ergebnisse des Projektes aufgearbeitet und zusammengefasst und mit verschiedenen neuen Teilstudien ergänzt werden. Ausgangspunkt ist dabei der 1951 gegründete Deutsche Diabetikerbund als erster westdeutscher Patien_inntenselbsthilfegruppe. Dieser Verband ist heute der größte und älteste seiner Art, der sich um die Interessensvertretung der Diabetikeskranken und um die Verbesserung ihrer sozialen und medizinischen Position kümmert. Dies geschieht und geschah mittels Information und Hilfsmaßnahmen, Organisation von Ferienlagern diabeteskranke Kinder, Errichtung von Erholungsheimen für Diabetikeskranke, Vorgehen gegen Diskriminierung im Beruf, Zusammenarbeit mit Medizinern und Verbesserung der präventiven und therapeutischen Möglichkeiten. Im Zentrum der Untersuchung steht die ebenfalls 1951 gegründete Zeitschrift des Verbandes: Der "Diabetiker", ab 1970 das "Diabetesjournal". Die verschiedenen Rubriken dieser Zeitschrift spiegeln die Aushandlungsprozesse der Diabeteskranken mit der Ärzteschaft und hier vor allem mit den Diabetologen betreffend Diagnostik, Therapie und Lebensführung. Der "Deutsche Diabetikerbund" erkämpfte dabei in Auseinandersetzung mit Fachärzt_innen nicht nur zunehmend die Emanzipation seiner bis dahin stark diskriminierten Klientel, sondern auch eine besondere Sinnstiftung des Lebens als Diabeteskranke. Zwischen 1945 und 1970 legten letztere den Grundstein für einen Selbstermächtigungsprozess, der aus der todgeweihten Bittsteller_in um medizinische Fürsorge eine Partner_in im therapeutischen Prozess mit eigenem Lebensplan machte. Dieser Prozeß soll in einer größeren Studie fokussiert herausgearbeitet werden.
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Beteiligte Einrichtungen