Taking the place of the witness: Peter Weiss at Auschwitz
Kreuder, Friedemann (Hrsg). Hostile takeovers on violence and media 2006 : performance and media studies. Marburg: Tectum 2008 S. 17 - 24
Erscheinungsjahr: 2008
ISBN/ISSN: 978-3-8288-9508-9
Publikationstyp: Buchbeitrag
Sprache: Englisch
Doi/URN: urn:nbn:de:hebis:77-38784
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Inhaltszusammenfassung
Der Aufsatz untersucht einen essayistschen Text, den der Schriftsteller Peter Weiss 1964/65 nach einem Besuch in Auschwitz verfasst hat. Darin beschreibt er das Konzentrationslager als "Meine Ortschaft" (so der Titel des Textes) und identifiziert sich mit den Opfer jenes Ortes. Zugleich akzeptiert Weiss, dass er ihre Erfahrung nicht teilt: "Ich habe selbst nichts in dieser Ortschaft erfahren." Der Aufsatz argumentiert, dass Weiss' Text von einer ambivalenten Bewegung zwischen zwei narrativen ...Der Aufsatz untersucht einen essayistschen Text, den der Schriftsteller Peter Weiss 1964/65 nach einem Besuch in Auschwitz verfasst hat. Darin beschreibt er das Konzentrationslager als "Meine Ortschaft" (so der Titel des Textes) und identifiziert sich mit den Opfer jenes Ortes. Zugleich akzeptiert Weiss, dass er ihre Erfahrung nicht teilt: "Ich habe selbst nichts in dieser Ortschaft erfahren." Der Aufsatz argumentiert, dass Weiss' Text von einer ambivalenten Bewegung zwischen zwei narrativen Positionen beherrscht wird, die sich als Platz des Zeugen und des Nicht-Zeugen bestimmen lassen. Über diese Bewegung autorisiert sich der Autor/Erzähler von "Meine Ortschaft" dazu, Zeugnis für etwas abzulegen, das er niemals erfahren hat. Er überschreitet die Grenzen seiner Zeugenschaft, obwohl er sie zugleich anerkennt. So verrät Weiss' Prosatext ein "Begehren nach Erfahrung", das die westliche Kultur seit den 1960er Jahren immer mehr prägt. Gefragt wird nach den ethischen Implikationen dieses Begehrens.» weiterlesen» einklappen
Klassifikation
DFG Fachgebiet:
Literaturwissenschaft
DDC Sachgruppe:
Literatur, Rhetorik, Literaturwissenschaft