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Juristische, administrative und politische Fachübersetzungen aus dem Französischen ins Italienische während der Napoleonischen Epoche am Beispiel von Mailand und Genua

Laufzeit: 01.04.2017 - 31.03.2020

Partner: Prof. Dr. Eva Wiesmann, Universität Bologna

Förderkennzeichen: SCHR 369/10-1

Förderung durch: DFG

Projektmittel (€): 372.000

Kurzfassung


Gegenstand des Projektes sind Übersetzungen von französischsprachigen juristischen, administrativen und politischen Texten ins Italienische während der Napoleonischen Epoche. Diese Übersetzungen, die aus übersetzungswissenschaftlicher und linguistischer Perspektive untersucht werden sollen, sind die Folge einer Übersetzungspolitik, die bereits während der Französischen Revolution einsetzte und im auffallenden Widerspruch steht zur allgemeinen Tendenz der damaligen französischen Sprachpolitik,...Gegenstand des Projektes sind Übersetzungen von französischsprachigen juristischen, administrativen und politischen Texten ins Italienische während der Napoleonischen Epoche. Diese Übersetzungen, die aus übersetzungswissenschaftlicher und linguistischer Perspektive untersucht werden sollen, sind die Folge einer Übersetzungspolitik, die bereits während der Französischen Revolution einsetzte und im auffallenden Widerspruch steht zur allgemeinen Tendenz der damaligen französischen Sprachpolitik, jegliche Form von Mehrsprachigkeit zu bekämpfen. Mit der Errichtung italienischer Tochterrepubliken während des sogenannten triennio rivoluzionario (1796-99) gerieten weite Teile Italiens unter französischen Einfluss, wodurch die Übersetzungstätigkeit zunehmend auf das Italienische angewandt wurde. Die aus dieser Übersetzungspolitik hervorgegangenen Übersetzungen sind aus sprach- und übersetzungswissenschaftlicher Perspektive bisher noch nicht eingehend untersucht worden. Voruntersuchungen liegen insbesondere aus rechtshistorischer Perspektive vor. Übersetzungsgeschichtliche Untersuchungen, die die Wechselwirkungen von Sprache, Übersetzung und Recht in den Blick nehmen, fehlen bisher ganz. Das beantragte Projekt soll dazu beitragen, einen Teil dieser Forschungslücke zu schließen. Der Fokus soll dabei auf Übersetzungen von Texten liegen, die sich potenziell an ein breites Publikum richten, z.B. Gesetze (einschließlich Gesetzessammlungen und Gesetzbücher), Dekrete, Bekanntmachungen und politische Reden. Für das Projekt wurde eine geographische Eingrenzung auf Mailand und Genua vorgenommen. Mailand spielte eine zentrale Rolle als im Italien Napoleons, zunächst als Hauptstadt der zisalpinischen, anschließend der italienischen Republik und später als Hauptstadt des Napoleonischen Königreichs Italien. In Mailand wurden z.B. der Code civil und andere französische Gesetzbücher ins Italienische übersetzt. Die Entscheidung für Genua hängt damit zusammen, dass die Ligurische Republik zu den vergleichsweise langlebigen Schwesterrepubliken zählt, deren Geschichte zudem bisher wenig untersucht wurde.
Mit dem Projekt werden folgende Ziele verfolgt:
1. Erstellen einer Datenbank der o.g. Übersetzungen (insbesondere von Archivmaterial, das bisher nicht bibliographisch erfasst ist)
2. Beschreibung linguistischer Übersetzungsprobleme und der entsprechenden Übersetzungsverfahren (auf den Ebenen Lexik/Terminologie, Syntax, Textaufbau, Rhetorik)
3. Beschreibung der Rolle der Übersetzungen für die Herausbildung der italienischen Fachsprache von Recht und Verwaltung (unter Einbeziehung von Vergleichskorpora aus den Epochen vor und nach unserem Untersuchungszeitraums)
4. Dokumentation der Übersetzungspolitik (Auswertung von Dokumenten zur Steuerung und Organisation der Übersetzungstätigkeit)
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  • Übersetzungswissenschaft Geschichte der Übersetzung Fachübersetzung Italien Napoleonische Epoche

Projektteam


Beteiligte Einrichtungen